Psychotherapie, Supervision, Sexualtherapie, Fortbildung - Dipl.Päd. Reinhold Munding/ neuLand

Sexuelle Orientierung

Häufiger als wir gemeinhin annehmen, verlaufen unsere sexuelle Entwicklungen oder die unserer Kinder oder auch die unserer Partner und Partnerinnen nicht so „normal“, wie wir das immer so selbstverständlich vermuten.

Heterosexualität, also die (sexuelle) Liebe zwischen Männern und Frauen ist eine Form der sexuellen Partnerschaftsorientierung, und auch die häufigste. Homosexualität, also schwule und lesbische Orientierungen sind eine andere. Und manche Frauen und Männer sind bisexuell, fühlen sich also zu beiden Geschlechtern gleichermaßen hingezogen.
Aber damit nicht genug: Nicht jede Frau und jeder Mann fühlen sich auch dem „eigenen“ Geschlecht zugehörig: Männer fühlen sich als Frauen und wollen sich auch äußerlich (mittels einer sog. Geschlechtsumwandlung) als Frau erleben. Oder Frauen wollen ihren Körper dem "gefühlten" Geschlecht operativ angleichen. Auch wenn in vielen Fällen sexuelle und emotionale "Ver(w)irrungen" dafür ursächlich sind, so gibt es doch mehrere Zehntausend Menschen, die eindeutig und damit nicht „umkehrbar“ transsexuell sind.
Sie wiederum sind nicht zu verwechseln mit jenen Männern und Frauen, die sich beim Tragen „andersgeschlechtlicher“ Kleidung (wenn z.B. Männer zur sexuell-erotischen Stimulation Frauenwäsche tragen usw...) sexuell stimuliert fühlen oder sich dem anderen Geschlecht „nahe“ fühlen möchten. (Eine genaue Klärung, wie ein solches Verhalten und ein solcher Wunsch einzuschätzen ist, ist nur durch speziell ausgebildete Fachleute möglich).

In der Sexualwissenschaft wird mittlerweile zu den o.g. sexuellen Orientierungsformen u.a. auch von „Multisexualitäten“, „Metrosexualität“  gesprochen, weil sich zunehmend viele Menschen nicht mehr den traditionellen sexuellen Rollen und Orientierungen zuordnen (lassen).

Einige Menschen, in aller Regel Männer, haben eine sexuelle Orientierung ausgebildet, bei der sie sich zu Kindern (Pädophilie), Gegenständen (Fetischismus, z.B. Kleidungsstücken) usw. hingezogen fühlen oder diese zur sexuellen Stimualation nutzen.

Sie bleiben häufig unbemerkt und können ihre sexuellen Neigungen kontrollieren oder im Alltag integrieren. Aber in manchen Fällen gelingt dies nicht: Männer nehmen sexuelle Kontakte zu Kindern auf und missbrauchen Kinder. (In diesen Fällen ist eine spezifische Therapie in einer Facheinrichtung unbedingt erforderlich)

Andere Menschen brauchen zur sexuellen Stimulation Gegenstände, um überhaupt zu sexuellem Erleben fähig zu sein und riskieren damit häufig ihre partnerschaftliche Sexualität. Die seelische Belastung ist sehr oft enorm, weil die Partnerin oder der Partner mit einer solchen „Vorliebe“ meist nicht oder nur schwer zurecht kommen.