Psychotherapie, Supervision, Sexualtherapie, Fortbildung - Dipl.Päd. Reinhold Munding/ neuLand

Häufige Fragen

Vorzeitiger Samenerguss

Ich habe ein Problem, das mich seit 3 Jahren sehr belastet. Ich habe meist meinen Höhepunkt schon, bevor ich in meine Partnerin gelange. Auch für sie ist das sehr enttäuschend. Vor allem, weil ich dieses Problem früher mit anderen Partnerinnen nicht kenne. Welche Möglichkeit der Hilfe gibt es für mich? Wir stehen kurz vor der Trennung.

Michael, 31 Jahre

Lieber Michael,

Ein vorzeitiger Samenerguss ist für die betroffenen Männer immer eine Belastung, weil ein „normaler“ Geschlechtsverkehr damit fast unmöglich ist. Die Gründe dafür sind so vielschichtig wie die Männer und ihre Erfahrungen selbst. Aber sie sind in aller Regel psychischer Natur. Dabei ist zu bedenken, dass jede neue Erfahrung damit den Druck weiter verstärkt, also ein Kreislauf entsteht, aus dem Sie und Ihre Partnerin nur schwer entkommen können. Dafür verantwortlich sind unbewusste Ängste, die unsere Fähigkeit, sexuelle Empfindungen und Gefühle zu „kontrollieren“ (oder uns völlig zu entspannen...), beeinträchtigen. Oft verliert sich dies bei einem Partnerwechsel (zu dem ich Ihnen natürlich nicht raten möchte !) oder dann, wenn Sie sich mit Ihrer Partnerin entlastende sexuelle Situationen schaffen können. Aber in manchen Fällen ist eine professionelle Hilfe sinnvoll oder gar notwendig. Vor allem erprobte Paar-Therapie-Modelle versprechen nahezu sicheren Erfolg. In diesem Fall wenden Sie sich erneut an mich oder eine sexualtherapeutische Ambulanz oder einen sexualtherapeutisch erfahrenen Arzt oder Psychologen in Ihrer Nähe.

Lustlosigkeit

Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und wir haben 2 Kinder, 12 und 10. Eigentlich war unsere Sexualität immer ganz zufriedenstellend für beide, aber seit etwa 3 Jahren kommen wir kaum noch zusammen. Oft stören die Kinder abends oder ich bin von der Schichtarbeit sehr müde. Meine Frau beklagt meine Lustlosigkeit immer häufiger. Wenn wir miteinander Sex haben, ist es allerdings immer schön. Aber das kommt nur noch alle paar Wochen vor. Ich habe Angst, dass es noch weniger wird und sich meine Frau von mir nicht mehr befriedigt fühlt oder sich ihre Bedürfnisse anderweitig erfüllt. Gibt es eine Möglichkeit oder ein Medikament, das die sexuelle Lust wieder entfachen kann?

Jörn, 42

Lieber Jörn,

es ist leider ein menschlicher Irrtum, anzunehmen, dass sexuelles Verlangen über Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg bei jedem unverändert bleibt. In den meisten Partnerschaften wird das sexuelle Begehren im Laufe der Jahre immer weniger. Obwohl es hier durchaus viele Ausnahmen gibt. Dabei sollte bedacht werden, dass sexuelle Anziehung natürlicherweise am Anfang einer Beziehung immer größer ist als dann, wenn man sich sozusagen auswendig kennt. Insofern ist es eher die Regel, wenn Paare im Verlaufe ihrer gemeinsamen Jahre immer seltener Sex haben. Schwieriger wird es jedoch, wenn nur einer der beiden Partner – in diesem Falle Sie – weniger sexuelle Lust entwickelt und der andere dann „zu kurz“ kommt. Dies kann zu großen partnerschaftlichen Belastungen und Konflikten führen, welche die Partner selbst nicht immer alleine zu lösen vermögen. In diesem Falle ist eine Beratung in einer Ehe- und Lebensberatungsstelle, einer Psychologischen Praxis oder einer paartherapeutischen Einrichtung sinnvoll. In manchen Fällen gelingt es durchaus, neue Wege der gegenseitigen Lustgewinnung zu entwickeln und damit die sexuelle Anziehung wieder zu steigern. In anderen Fällen vermag eine Beratung zumindest dazu zu führen, dass die psychischen Konflikte und Spannungen nicht weiter zunehmen oder sogar geringer werden.

Scheidenkrampf

Ich bin 28 Jahre alt und habe zum ersten Mal einen festen Partner, mit dem ich auch Sex habe. Mein Problem ist nun, dass ich jedes Mal, wenn er seinen Penis in mich einführen möchte, Schmerzen dabei habe, weil ich zu eng gebaut bin. Dann spüre ich den Schmerz noch mehr und inzwischen habe ich Angst, dass er es wieder versuchen will, obwohl er sehr vorsichtig ist. Ich muss dazu sagen, dass ich vorher noch nie mehr als Petting gemacht habe. Tampons lassen sich aber ohne Schmerzen einführen. Was kann ich tun? Ich möchte meinen Freund nicht deswegen verlieren.

Antje, 28

Liebe Antje,

ich kann Ihre Sorge durchaus verstehen. Für viele Paare ist der Geschlechtsverkehr, also das Einführen des Penis, das Wichtigste an der Sexualität. Dass nun genau dieses bei Ihnen Schmerzen bereitet, macht dementsprechend große Angst, den Partner nicht zufrieden stellen zu können. Nun weiß ich nicht, ob Sie deswegen schon einmal eine Frauenärztin um Rat gefragt haben. Dieser müsste das allerdings bei den üblichen Routineuntersuchungen bemerkt haben. Falls Sie noch keine gynäkologische Untersuchung gemacht haben, sollten Sie dies tun und ihre Sorge offen ansprechen. Sollte jedoch kein ärztlicher Befund und es somit keine „körperliche“ Erklärung dafür geben, so ist anzunehmen, dass psychische Ursachen dafür verantwortlich sind. In diesem Falle ist es unerlässlich, dass Sie jeden „drängenden“ und auch nur ansatzweise unangenehmen Versuch des Einführens unterlassen. Das behutsame Einführen eines Fingers mag Ihnen dabei mehr Sicherheit geben und zu einer Lösung Ihres Problems führen (aber tun Sie dies bitte nur, wenn Ihnen dies ohne Einschränkung angenehm ist). Aber vermutlich wird auch dies nicht den gewünschten Erfolg bringen. In diesem Falle sollten Sie sich an eine sexualmedizinische oder sexualtherapeutische Einrichtung oder eine/n entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin oder eine/n Psychotherapeuten/in wenden. Es gibt vielversprechende therapeutische Verfahren, um diese Verkrampfung nachhaltig aufzulösen und Ihnen eine befriedigende schmerzfreie Sexualität zu ermöglichen.

Erektionsstörung

Ich bin 46 Jahre alt und habe seit einigen Monaten große Schwierigkeiten mit meiner Gliedversteifung. Am Anfang kam das nur selten vor, aber von mal zu mal nimmt es zu, so dass ich jetzt kaum noch in der Lage, den Verkehr auszuüben. Meine Frau hat Verständnis dafür, aber glücklich ist sie darüber nicht. Wir hatten bis vor kurzer Zeit regelmäßig und auch ziemlich häufig Sex.

Walter, 46

Lieber Walter,

was du schilderst, ist für Männer nicht ungewöhnlich. Vor allem in Ihrem Alter, wenn möglicherweise die Kinder „aus dem Haus“ sind oder andere Veränderungen anstehen, reagieren viele Männer mit Störungen ihrer Erektionsfähigkeit. Genauso selbstverständlich ist aber auch, dass mit jedem neuen Versuch und jedem aufs Neue erlebten Scheitern die Angst zunimmt, dass die Erektionsfähigkeit noch weiter abnehmen oder ganz zum Erliegen kommen könnte. Angst ist ebenso wie psychische Verunsicherungen im allgemeinen immer ein Lustkiller. Aber lassen Sie mich eines ganz deutlich sagen: Unsere Erektionsfähigkeit ist ein sehr sensibles „Pflänzchen“. Und Störungen des Gefühlslebens oder der Sexualität wirken sich immer auf unsere sexuellen Reaktionen aus. Also sind streng genommen Erektionsprobleme in den meisten Fällen eine durchaus „angemessene“ körperliche Reaktion auf seelische Konflikte wie z.B. eine Bedrohung unserer „Männlichkeit“

Dennoch müssen sie sich nicht mit ihrem derzeitigen Problem abfinden. Auch körperliche Ursachen sind nicht ausgeschlossen. Sie sollten also im Zweifelsfall einen Urologen oder Andrologen aufsuchen und unter anderem ihren Hormonspiegel überprüfen lassen und andere Untersuchungen nutzen. Spreche Sie Ihr Problem möglichst offen an. Falls es keine Hinweise auf eine körperliche Ursache gibt (wovon in der Regel auszugehen ist, z.B. wenn bei der Selbstbefriedigung eine normale Erektion auftritt), dann gibt es Hilfe bei den dafür sexualtherapeutisch und sexualmedizinisch aus-gebildeten Fachärzten und Psychologen. Diese finden Sie in den sexualmedizinischen Ambulanzen größerer Kliniken oder in Beratungsstellen, die sich mit Partnerschafts- oder Sexualproblemen befassen. Andernfalls wenden Sie sich bitte erneut an mich.